Abakkua

Die Geschichte hinter Abakkua

Eine Frau gebar den Männer-Geheimbund

Das ist schon komisch: Mitglied in der Bruderschaft Abakua können nur Männer werden. Aber ohne die Tochter von Efok, dem Stammeskönig in der Cross-River-Region von Nigeria, würde es diesen spirituellen Bund nicht geben. Der Legende nach ging die Prinzessin zum Fluss um Wasser zu holen. Schwupp! sprang Tanze, der heilige Fisch des Abasi, in ihr Gefäß. Seine Bewegungen flossen in ihren Körper und erschütterten ihr Herz. Sie rannte zu ihrem Vater um ihm davon zu erzählen.

Der Guru des Stammes entschied, dass der Fisch dem Gott „Abasi“ zu opfern ist und mit seiner Haut eine Trommel überzogen werden soll. Doch die Trommel gab keinen Ton von sich. Es half auch nicht, dass sie die Prinzessin opferten. Erst als sie das Fell einer Ziege nutzten, erzeugte die Trommel einen starken Ton. Daraus entstand die erste heilige Trommel, mit der die Männer mit ihrem mächtigen Gott kommunizierten. Die Stammesrivalen der Efok, genannt Efik, erpressten das Geheimnis. So begannen die beiden Seiten der Abakua.

Ich bin kein Mitglied der Abakua, aber meine Onkel und einige Nachbarn gehörten dem Geheimbund an. Sie haben mich mit den Ritualen und der Musik vertraut gemacht. Kulturelles Erbe zu bewahren halte ich für wichtig; das ist unsere Identität. So scheue ich mich nicht, dieses Vermächtnis in meine Musik zu integrieren. Ich liebe unsere afrokubanische Kultur. Obgleich nicht in den spirituellen Religionen Kubas zuhause, geht mein Herz auf und beginnt mein Blut zu pulsieren, wenn ich diese Rhythmen spiele und in Yoruba und Abacua singe.

Außer in Afrika gibt es meines Wissens diesen Bund nur noch in Kuba. Hier lebt die Tradition weiter. Selbst in Nigeria und Kamerun, den Ursprüngen, gibt es nur noch wenige Spuren, weil sie die Kultur mit der muslimischen Religion gemischt hat. Havanna und Matanzas sind die Hochburgen des Abakua. Mehr jedoch hat der Rhythmus Eingang gefunden in die aktuelle Musik Kubas und lebt weiter.